Die Hamburger Exporteure trotzen dem deutschlandweiten Abwärtstrend: Die Ausfuhren aus der Hansestadt sind in der ersten Jahreshälfte um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Hamburg/Kiel. Dies resultiert nach Angaben des Statistikamtes Nord von gestern ausschließlich aus Lieferungen von Flugzeugen und Flugzeugteilen. Mit 9,1 Milliarden Euro entfiel mehr als die Hälfte des exportierten Gesamtwarenwertes von 16 Milliarden Euro auf die Flugzeugindustrie.

Konzerninterne Lieferungen der Flugzeugbauer sowie im Ausland hergestellte und in Hamburg montierte Teile sind in der Exportstatistik enthalten. Ohne den Flugzeugbau führte die Hamburger Wirtschaft Waren im Wert von sieben Milliarden Euro aus - ein Minus von 19,8 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2008. Die Ausfuhr von Produkten der Ernährungswirtschaft ging um 9,3 Prozent zurück, von Maschinen um 11,2 Prozent und von Autos um 32,6 Prozent. Kupfer-Exporte (+ 45 Prozent) und die Pharmaindustrie (+ 36 Prozent) legten deutlich zu.

Bei Schleswig-Holsteins Exporteuren hat die Wirtschaftskrise hingegen deutliche Spuren hinterlassen. Die Ausfuhr brach in der ersten Jahreshälfte um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Insgesamt wurden Waren im Wert von 7,4 Milliarden Euro exportiert. Einbrüche gab es bei den Maschinen (- 26,5 Prozent), Kunststoffen (- 32,2 Prozent), Produkten der Ernährungswirtschaft (- 12,9 Prozent) und der gewerblichen Wirtschaft (- 22,8 Prozent). Vor allem Wasserfahrzeuge (- 69 Prozent) wurden weniger exportiert. Pharmazeutische Produkte (+ 13,4 Prozent) und Bekleidung (+ 43,2 Prozent) legten hingegen zu.

Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte Waren im Wert von 391 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert. Das war ein Minus von 23,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum - und der höchste Rückgang der Bundesrepublik.