Der Autobauer Daimler denkt offenbar über die Verlagerung der C-Klasse-Produktion von Sindelfingen und Bremen ins billigere US-Werk Tuscaloosa nach. Nach Angaben des Betriebsrats wären bei einer Verlagerung 3000 Arbeitsplätze in Sindelfingen in Gefahr, berichtet die “Stuttgarter Zeitung“.

Stuttgart. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm forderte den Vorstand auf, "eine vernünftige Entscheidung für die Standorte Sindelfingen und Bremen zu treffen". Daimler-Sprecher Markus Mainka sagte unterdessen, dass es bisher "zur Standortpolitik der C-Klasse weder eine Entscheidung noch eine Empfehlung" gebe. Mit einer Entscheidung über den Standort zum Bau der neuen Generation der C-Klasse wird aber noch in diesem Jahr gerechnet. Die Produktion soll ab 2013 oder 2014 anlaufen.

"Wir erwarten, dass uns vom Unternehmen eine ausgeglichene Planung vorgelegt wird, die die Beschäftigung an den deutschen Standorten sichert, so wie in der Zukunftssicherung 2012 vereinbart", sagte Klemm. Mit der Produktion der C-Klasse in den USA will das Unternehmen dem Bericht zufolge Kostenvorteile nutzen und unabhängiger von Dollar-Schwankungen werden. Nach internen Berechnungen betrügen die Lohnkosten je Stunde in Amerika umgerechnet etwa 30 Euro, in Sindelfingen 54 Euro. Da auch Frachtkosten gespart werden könnten, würden die Einsparungen bei einer Produktion in den USA auf 1200 bis 1500 Euro je Auto geschätzt.

Zudem will Daimler in Rastatt bis zum Jahresende wieder Kurzarbeit einführen. Die Regelung gelte zunächst für 60 Prozent der 5800 Mitarbeiter, sagte eine Konzernsprecherin. Bundesweit seien derzeit 41 000 der rund 160 000 Mitarbeiter in den deutschen Auto-, Nutzfahrzeug- und Komponentenwerken in Kurzarbeit.