Die Wirtschaftskrise sorgt in Deutschland für einen traurigen Rekord: Der Export ist im ersten Halbjahr so stark eingebrochen wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.

Die Ausfuhren des langjährigen Exportweltmeisters Deutschland sanken um 23,5 Prozent auf 391,2 Milliarden Euro, berichtete gestern das Statistische Bundesamt. Gleichzeitig gingen auch die Importe in dem Zeitraum deutlich um 18,2 Prozent auf 333,5 Milliarden Euro zurück.

Überdurchschnittlich stark fiel der Exportrückgang in EU-Mitgliedsländern aus. Innerhalb Europas wurde ein Minus von 24,3 Prozent auf 249,8 Milliarden Euro verzeichnet. Am stärksten verringerten sich die Ausfuhren nach Irland mit minus 41,3 Prozent sowie nach Spanien mit minus 38,2 Prozent. Einen deutlichen Rückgang gab es auch im Handel mit Ungarn (-37,4 Prozent) und mit Großbritannien (-27,8 Prozent). Die Lieferungen nach Russland brachen um 38,9 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein. Verhältnismäßig moderat fielen noch die Exportrückgänge in die Schweiz (-12,6 Prozent) und nach China (-3,6 Prozent) aus. Die Ausfuhren in die USA verringerten sich unterdessen um 26,5 Prozent auf 27,0 Milliarden Euro.

Gleichzeitig mehren sich die ersten Hoffnungsschimmer für den Export als wichtigen Wirtschaftsmotor Deutschlands. So waren die Ausfuhren im Juni und Juli zumindest gegenüber dem Vormonat jeweils leicht gestiegen. Nach einer Umfrage des Branchenverbandes BGA deutet sich im Groß- und Außenhandel allmählich eine Erholung an. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband jedoch insgesamt mit einem Exportrückgang von etwa 18 Prozent.