Seit Wochen machen sie auf ihre ruinöse Lage aufmerksam, aber alles, was die Bauern bisher erreicht haben, war die Berichterstattung der Medien über ihren Protest gegen zu niedrige Milchpreise.

Von der Politik wurden sie im Regen stehen gelassen, zerrieben zwischen der EU und der deutschen Agrarminister. Am einfachsten wäre es auch weiterhin, nichts zu tun. Ließe man ausschließlich den Markt entscheiden, müssten Betriebe aufgeben - bis es sich für die Übriggebliebenen wieder lohnt, Milch zu verkaufen. Doch das wäre gegenüber den Bauern unfair. Denn Marktwirtschaft galt für sie bisher kaum. Über Jahre hingen sie am Gängelband der EU-Agrarpolitik. Statt selbst über ihr Geschäft entscheiden zu dürfen, mussten sie Quoten erfüllen, die andere vorgaben.

Jetzt müssen sie umlernen, das ist unbestritten. Aber man sollte den Bauern nach Jahren der Bevormundung die nötige Zeit für eine Neuorientierung geben. Zum Beispiel damit sie auf Biomilch umstellen können, für die mehr bezahlt wird.