Weniger Aussteller, weniger Besucher, weniger Fläche - die Frankfurter IAA als größte Automesse der Welt fällt in diesem Jahr deutlich kleiner aus. Die Wirtschaftskrise hat eine der wichtigsten Industriebranchen ausgebremst.

Allein in Deutschland sind im ersten Halbjahr 20 000 Arbeitsplätze verloren gegangen - trotz staatlicher Abwrackprämie und großzügiger Kurzarbeiterregelungen. Kaum ein Unternehmen der Branche ist ohne Schrammen durch das Konjunkturtal gefahren. Und die Gefahr, dass es noch schlimmer kommt, ist groß.

Denn der Staat wird sich zurückziehen. Die Abwrackprämie ist bereits ausgelaufen und die erdrückende Schuldenlast lässt keinen Spielraum für weitere fragwürdige Hilfsaktionen wie bei Opel. Die Branche muss nun aus eigener Kraft aus der Krise fahren. Und der Weg wird steinig. Rigide Umweltauflagen der EU und wegbrechende Absätze stellen auch die deutschen Autobauer vor große Herausforderungen. Auf die CO2-Vorgaben aus Brüssel haben die meisten Hersteller - wenn auch spät - reagiert. VW, BMW und Co. setzen auf Elektromotoren als einen Antrieb der Zukunft. Nicht noch einmal wollen sich deutsche Ingenieure - wie bei der Hybridtechnologie - von den Japanern vorführen lassen. Das Engagement "made in Germany" ist richtig und womöglich eine Antwort auf die mittelfristigen Probleme der Branche.

Doch kurzfristig wird die deutsche Autoindustrie an kräftigen Einschnitten bei Arbeitsplätzen und an Werksschließungen nicht vorbeikommen. Schon heute haben die Hersteller mit immensen Überkapazitäten in der Produktion zu kämpfen. Und nach dem Wegfall der Abwrackprämie droht ein Nachfrageeinbruch nicht gekannten Ausmaßes. Eine brisante Entwicklung, die für das kommende Jahr wenig Gutes verspricht.