Der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick und der VW-Konzern können derzeit nicht über mangelnde Nachfrage nach den neuen kleinen Blockheizkraftwerken mit VW-Erdgasmotor klagen (Abendblatt berichtete).

Hamburg. Start des Verkaufs der von VW gebauten und von Lichtblick vertriebenen Kraftwerke ist Anfang 2010. "Bei uns haben sich bereits 10 000 Interessenten, also Privathaushalte, die vor einer Erneuerung ihrer Heizungsanlage stehen, vormerken lassen", so Lichtblick-Chef Christian Friege.

Gestern konnte er sogar einen Großauftrag vermelden. Die Stadt Hamburg fördert mit rund zwei Millionen Euro den Einbau der Zuhause-Kraftwerke in öffentliche Einrichtungen als Ersatz für alte Heizungsanlagen. Insgesamt sollen von Mai 2010 an in Hamburg 100 kleine Kraftwerkseinheiten entstehen. "Das Konzept, zu Hause Strom zu produzieren, kann sich zu einem wichtigen Beitrag für eine nachhaltige und klimaschonende Stromversorgung entwickeln und deckt sich mit dem Klimaschutzkonzept des Hamburger Senats", sagte Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL). Abnehmer könnten unter anderem die Saga, Kindertagesstätten, Alten- und Pflegeheime sein.

Laut Hajduk schlägt Lichtblick ein neues Kapitel intelligenter Energieversorgung auf. Denn das Unternehmen produziert mit den Minikraftwerken, die sich ab einem Zweifamilienhaus rechnen, nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Der soll etwa ins Netz eingespeist werden, um Ausfälle bei Windstrom auszugleichen. Normalerweise kosten kleine Blockheizkraftwerke um die 25 000 Euro aufwärts. Lichtblick überlässt die Anlagen zum Preis von 5000 Euro plus 20 Euro Gebühr pro Monat zehn Jahre lang und übernimmt die Wartungskosten. Laut Friege kann es einige Jahre dauern, bis sich die Vorleistungen des Unternehmens rechnen.