Der Präsident des Bundeskartellamtes, Bernhard Heitzer, hat die Bundesregierung ermahnt, nach den massiven staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft nun den Wettbewerb wieder zu stärken.

Hamburg. "Wettbewerb ist unabdingbar für unsere Wirtschaftsordnung, das Vertrauen in den Wettbewerb muss erhalten bleiben. Viele Menschen haben da aber mittlerweile ihre Zweifel", sagte Heitzer vor dem "Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten". In der Weltwirtschaftskrise hat die Bundesregierung unter anderem die Finanzbranche und die Automobilwirtschaft mit Milliardensummen an Kapital und Bürgschaften unterstützt.

Heitzer kritisierte vor allem die staatlichen Hilfsaktionen für Opel mit Milliarden Euro an Krediten und Bürgschaften. "Bei Lichte betrachtet kann man Opel nicht gegen den Markt retten", sagte er.

Auch die inzwischen ausgelaufene staatliche "Abwrackprämie" für Altautos mit einem Gesamtvolumen von fünf Milliarden Euro findet nicht Heitzers Gefallen: "Ich sehe bei der Abwrackprämie nur schädliche Effekte, vom Gebrauchtwagenmarkt, den Reparaturbetrieben bis hin zu den Vorzieheffekten beim Neuwagenkauf", sagte der Kartellamtspräsident.