Auch russische Bank steigt ein. Garantie für alle deutschen Standorte. Beschäftigte erleichtert.

Hamburg/Berlin. Nach monatelanger Unsicherheit sind die Weichen für die Zukunft von Opel gestellt. Der Autobauer mit 25 000 Mitarbeitern soll künftig dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna gehören. Der Österreicher Frank Stronach (77), Selfmade-Milliardär und Gründer des Konzerns, plant die Übernahme zusammen mit russischen Investoren. Er will rund 3000 Arbeitsplätze in Deutschland streichen, aber alle vier deutschen Opel-Standorte (Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern) erhalten.

Der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) beschloss die Trennung nach mehr als 80 Jahren. Der Autobauer, der selber mit einer Kapitalspritze in Höhe von 50 Milliarden Dollar an US-Steuergeldern am Leben gehalten wird, will 55 Prozent von Opel an Magna und dessen russischen Partner Sberbank verkaufen und 35 Prozent behalten. Zehn Prozent soll die Belegschaft übernehmen.

Die Bundesregierung hatte in dem zehn Monate langen Poker zuletzt Staatshilfen für Opel von 4,5 Milliarden Euro von einer Entscheidung für Magna abhängig gemacht. "Die Geduld und Zielstrebigkeit der Bundesregierung hat sich ausgezahlt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Allerdings liege noch ein "schwieriger Weg" vor Opel. Die Opel-Treuhandgesellschaft stellte die Bedingung, dass das Geld des deutschen Steuerzahlers nur für "New Opel" eingesetzt werde. Die geplanten Investitionen in Russland sollten aus anderen Quellen gespeist werden.

Allerdings sind die Pläne vertraglich noch nicht festgezurrt. Bis zur Unterschriftsreife könnten noch Monate vergehen, sagte Autoexperte Stefan Bratzel dem Abendblatt. Arbeitnehmervertreter zeigten sich zufrieden: Opel könne nun an einem Zukunftsplan arbeiten, der die Stärke der Marke Opel und die Produkte in den Vordergrund stelle, sagte der Konzernbetriebsratschef Klaus Franz.