Draußen grüßten die Schiffe von der Elbe und drinnen wurde ein rauschendes Fest gefeiert. Mehr als 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kamen gestern Abend in die Fischauktionshalle zur Verleihung des Hamburger Gründerpreises - der wohl wichtigsten Auszeichnung für Unternehmer aus der Hansestadt und Metropolregion.

Hamburg. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Wirtschaft und Journalisten, hatte aus einer Vielzahl von Vorschlägen die Sieger in drei Kategorien gewählt. Bei den Existenzgründern gewann der 40-jährige Christian von Duisburg. Er leitet den Computerspielehersteller Snap Dragon, der nach kurzer Zeit schon 40 Beschäftigte hat. Der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Sparkasse, Harald Vogelsang, bezeichnete von Duisburg als "Perfektionisten mit versiertem Blick für das Detail", der Hamburg als Standort dieser Wachstumsbranche international bekannt mache. Von Duisburg zeigte sich auf der Bühne gerührt: "Es ist fantastisch, hier oben zu stehen." Seine Devise: "Wenn man mit Leidenschaft für das Projekt lebt, muss es ein Erfolg werden."

In der Kategorie "Aufsteiger" setzte sich Dirk Lehmann (45) von Becker Marine Systems in Harburg durch. Die Firma ist auf innovative, treibstoffsparende Schiffsruder spezialisiert. Der Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, Claus Strunz, nannte Lehmann "den Mann am Ruder, der für Zielstrebigkeit steht und gemeinsam mit seiner Mannschaft alle Wetter übersteht". Der Ingenieur Lehmann fasste sein Erfolgsrezept knapp zusammen: "Probleme erkennen, Lösungen entwickeln und auf Wirtschaftlichkeit prüfen."

Für ihr "Lebenswerk" wurden die beiden geschäftsführenden Gesellschafter des Duty-free-Shop-Betreibers Gebr. Heinemann, Claus und Gunnar Heinemann, geehrt. Bürgermeister Ole von Beust lobte sie als Unternehmer, die auch die Menschlichkeit nicht aus den Augen verlieren. Sie nähmen den Preis für ihr Lebenswerk jedoch "mit etwas gemischten Gefühlen" entgegen, sagte Claus Heinemann - schließlich hätten sie sich für die Familienfirma noch viel vorgenommen.