Der Aufschwung an der Börse steht nach Einschätzung von Insidern auf wackligen Füßen. Gestern erreichte der Deutsche Aktienindex (DAX) mit 5578 Punkten ein neues Jahreshoch.

Hamburg. Doch je höher die Kurse klettern, desto häufiger trennen sich Manager von ihren Aktien. Die Manager gelten aufgrund ihres Wissens über künftige Geschäftsaussichten ihres Unternehmens als Insider. Registriert werden nur die Käufe und Verkäufe von Aktien des eigenen Unternehmens, weil das meldepflichtig ist. Im August verkauften Vorstände und Aufsichtsräte Dividendenpapiere für 400 Millionen Euro, berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD). Dem standen nur Aktienkäufe im Volumen von 93 Millionen Euro gegenüber. Eine solche Diskrepanz habe es zuletzt vor fünf Jahren gegeben. Auch in den USA zeichne sich ein ähnlicher Trend ab. Dagegen investieren Privatanleger wieder massiv in Aktienfonds, allein im Juli 2,5 Milliarden Euro.

Im Januar kauften Insider in Europa noch für 641 Millionen Euro Aktien und nahmen den Aufschwung vorweg. "Die Manager gehen davon aus, dass der größte Teil der Erholung schon gelaufen ist, und sichern deshalb zumindest einen Teil ihrer Gewinne ab", sagte der Hamburger Vermögensverwalter Hans-Georg Kuhlmann dem Abendblatt. Es sei sicher, dass es am Aktienmarkt zu einer Korrektur komme.