Die Deutschen essen gern Fisch, und davon immer mehr. Der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland ist 2008 trotz Wirtschaftskrise auf das Rekordniveau von 15,6 Kilo pro Kopf gestiegen, 2007 waren es 15,5 Kilo.

Hamburg. Das Fisch-Informationszentrum (FIZ), das gestern in Hamburg die neuen Zahlen der Branche vorstellte, rechnet damit, dass der Verbrauch in diesem Jahr auf rund 16 Kilo weiter zunimmt, obwohl die Preise für Fischprodukte im ersten Halbjahr 2009 um durchschnittlich 6,6 Prozent gestiegen sind. Am weitaus beliebtesten sind Alaska-Seelachs und Hering, gefolgt von Lachs und Thunfisch. "Wir haben von der Wirtschaftskrise indirekt profitiert", sagte FIZ-Geschäftsführer Matthias Keller. "Mehr Deutsche als in den vergangenen Jahren haben in diesem Jahr Urlaub im eigenen Land gemacht, etwa an Nord- und Ostsee. Das wird auch beim Fischverbrauch sichtbar."

Die Stimmung in der Branche ist trotz der schwierigen Wirtschaftslage optimistisch. Auch deshalb, weil sich viele Fischbestände, die von Überfischung bedroht waren, in den vergangenen Jahren den Statistiken der Welternährungsorganisation FAO zufolge wieder erholt haben, etwa die Kabeljau-Populationen in der Ostsee. "Rund 25 Prozent der Weltfischbestände werden zu stark befischt", sagte der FIZ-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulze. 52 Prozent würden maximal genutzt, 23 Prozent hätten noch Steigerungspotenzial. "Häufig entsteht der Eindruck, die Mehrheit der Fischbestände sei überfischt", sagte Schulze. "Die maximal genutzten Bestände werden oft zu den bereits zu stark befischten hinzugerechnet. Das ist aber falsch. Eine maximale Nutzung ist biologisch gesehen optimal."