Die Reallöhne sind in Deutschland im vergangenen Jahr weniger stark gestiegen als im EU-Schnitt.

Brüssel. Während sich die jährliche Zuwachsrate im Durchschnitt auf 1,3 Prozent belief, legte das um die Inflation bereinigte Einkommen hierzulande nur um 0,1 Prozent zu, wie aus einer Studie des europäischen Forschungsinstituts EIRO hervorgeht. Was den Anstieg der Realeinkommen angeht, gibt es der Studie zufolge einen deutlichen Unterschied zwischen den 15 langjährigen EU-Ländern (EU-15) und den zwölf neueren Mitgliedstaaten der Europäischen Union. So wuchsen die Realeinkommen in der EU-15 im vergangenen Jahr im Schnitt nur um 0,3 Prozent, nachdem der Anstieg 2007 noch ein Prozent betragen hatte. Mit Ausnahme von Deutschland, den Niederlanden und Griechenland verzeichneten sämtliche "alten" EU-Länder eine rückläufige Zuwachsrate.

Frauen verdienen in Deutschland derweil weiter deutlich weniger als Männer. Im Staatsdienst bekommen sie sieben Prozent weniger Geld, in der Privatwirtschaft sind es sogar 23 Prozent, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. Grund für den niedrigeren Verdienst ist demnach, dass Frauen öfter schlecht bezahlte Berufe ausüben und seltener in Führungsjobs aufsteigen.

In der Privatwirtschaft bekamen Männer im Schnitt 19,50 Euro pro Stunde brutto, Frauen dagegen nur 15,08 Euro.