Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats haben Piloten der Air-Berlin-Tochter LTU gestern ihre Arbeit niedergelegt und zahlreiche Verspätungen verursacht.

Hamburg. In Hamburg fiel den Angaben des Flughafens zufolge eine Verbindung am Morgen nach Düsseldorf aus, etwa zehn Flüge waren um bis zu rund drei Stunden verspätet. Der Streik war von der Pilotenvereinigung Cockpit für 16 Stunden angesetzt, er begann um 5.30 Uhr und dauerte bis 21.30 Uhr. Wie ein Sprecher von Air Berlin mitteilte, musste bundesweit "eine Handvoll Flüge" gestrichen werden. Von Verspätungen betroffen waren alle von Air Berlin bedienten Flughäfen. Das Unternehmen versuchte, durch Charterung von Maschinen anderer Fluggesellschaften die Auswirkungen möglichst gering zu halten. Außerdem bot man betroffenen Passagieren kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen an.

Die Vereinigung Cockpit sprach von einer hohen Beteiligung an ihrem Streikaufruf. Um zu verhindern, dass Air-Berlin-Piloten als Streikbrecher eingesetzt werden, hatte der Berufsverband auch dort die Piloten zum Arbeitskampf aufgerufen. Die LTU stellt 336 von insgesamt 1240 Piloten bei Air Berlin.

In dem Arbeitskampf geht es um die Bezahlung der LTU-Piloten. Air-Berlin-Sprecher Hans-Christoph Noack erklärte, man habe ihnen drei Prozent mehr Geld und einen Tarifvertrag bis Ende des kommenden Jahres angeboten. Dies sei angesichts der schwierigen Lage der Branche ausreichend. Daneben soll es einen Kündigungsschutz bis Ende 2010 geben und das Unternehmen sei darüber hinaus bereit, über die Garantie einer bezahlten Stundenzahl im Monat zu reden. Cockpit verlangt unter anderem fünf Prozent höhere Einkommen und hat die bisherigen Arbeitgeberangebote als unzureichend zurückgewiesen. Air Berlin verweist darauf, dass sich die Forderung mit weiteren Aspekten auf gut elf Prozent summiere, was in der derzeitigen Situation unzumutbar sei.

Für heute sei auf Wunsch der Pilotenvereinigung ein Spitzengespräch angesetzt worden, sagte Noack. Der Streik sei deshalb "völlig unnötig". Air Berlin hatte die LTU im August 2007 übernommen. Die Flüge der Düsseldorfer Gesellschaft haben inzwischen alle Air-Berlin-Flugnummern, die Maschinen sind bis auf eine umlackiert.