Die Deutsche Post kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Mit ihrer Sommerzustellung verärgerte das Unternehmen jüngst Tausende Bürger, die auf ihre gewohnte Briefzustellung verzichten mussten.

Jetzt will der Konzern seinen Beschäftigten die tariflich fixierte Tariferhöhung zum Dezember nicht bezahlen. Solche selbstherrlichen Verstöße gegen geltende Verträge und Gewohnheiten sind nicht akzeptabel. Mit diesem rigiden Sparkurs muss Schluss sein. Zwar ist die Deutsche Post an der Börse notiert, doch ihre Aktivitäten spielen sich teilweise immer noch im wettbewerbsfreien Schutzraum ab. So erzielt der Konzern als Quasi-Monopolist im Briefgeschäft selbst in der größten Wirtschaftskrise Millionengewinne. Solange echte Konkurrenz fehlt, muss die Post wenigstens guten Service bieten, der die hohen Portokosten rechtfertigt. Guter Service geht am besten mit zufriedenen Mitarbeitern, die angemessen entlohnt, statt mit Mindestlöhnen abgespeist zu werden.