Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach dem Ende der Rezession schlagartig verbessert.

Berlin. Die Erwartungen der Manager für das nächste halbe Jahr zogen im August so stark an wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung, wie das Münchner Ifo-Institut in seiner gestern veröffentlichten Umfrage unter 7000 Firmen herausfand. Das Ifo-Barometer, das Lage und Erwartungen umfasst, legte unerwartet deutlich um 3,3 auf 90,5 Punkte zu. Das ist bereits der fünfte Anstieg in Folge. "Die Wirtschaft in Deutschland erholt sich langsam von ihrem Fall", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Wegen der düsteren Aussichten am Arbeitsmarkt stehe die Erholung jedoch auf tönernen Füßen.

"Man kann noch nicht davon ausgehen, dass es nachhaltig ist", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. Die Wirtschaft erhole sich zwar stärker als zunächst angenommen. Das gehe aber in erster Linie auf die weltweiten Konjunkturprogramme zurück: "Unklar ist noch, ob es auch ohne diese Stützen geht." Im Herbst und im kommenden Jahr rechnen Experten mit einem kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Umfragedaten geben diesen Befürchtungen neue Nahrung: Bei den Industriefirmen seien die Planungen klar auf Personalabbau ausgerichtet, warnte Ifo. Die steigende Arbeitslosigkeit dürfte wiederum den privaten Konsum drosseln, so Ökonom Alexander Koch von Unicredit.