Drei Meter und fünf Zentimeter Länge: Vor 50 Jahren lag der Name Mini für das neue Automobil der British Motor Corporation (BMC) praktisch auf der Hand. Am 26. August 1959 lief er zum ersten Mal als Serienwagen vom Band.

München. Es war der krasse Gegenentwurf zu den riesigen US-Straßenkreuzern der Zeit: Klein, sparsam, gerade einmal 600 Kilo schwer und günstig.

Seine Entstehung verdankte der Mini der Weltpolitik. Die Suezkrise hatte drei Jahre zuvor die Treibstoffpreise in die Höhe gejagt, Sprit wurde rationiert. Sparsamen Autos - so schien es - würde die Zukunft gehören und so erteilte BMC dem Konstrukteur Alec Issigonis den Auftrag, genau das zu bauen. Er entwarf ein Modell, bei dem die Inneneinrichtung spartanisch war und die Blechfalzen der Karosserie nach außen standen - so ließen sie sich leichter schweißen. Sogar der Motor musste sich quer zur Fahrtrichtung drehen, um vier Passagieren Platz zu machen.

Beim Mini fährt auch immer das Gefühl mit. Ob es die runden Scheinwerferaugen waren, das Gokart-artige Fahrgefühl der sportlichen Variante Mini Cooper oder die Rallye-Siege des Kleinwagens: Dem Wagen flogen die Sympathien entgegen. Stars wie Peter Sellers, die Beatles, Brigitte Bardot oder Twiggy entdeckten den Kleinwagen, der zum Kultobjekt wurde. Bis 2000 wurden 5,3 Millionen Exemplare des Minis gebaut, dann wurde der klassische Mini eingestellt. Die Wiederauferstehung ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Ein Jahr später brachte BMW, die Münchner hatten 1994 die urbritische Marke übernommen, den neuen Mini auf den Markt, der bisher 1,5 Millionen Mal verkauft wurde. Pragmatisch und spartanisch ist er allerdings nicht mehr, sondern eher eine Mischung aus Luxuskleinwagen und Spaßmobil. Als kleiner Flitzer geht er aber immer noch durch: Mit gut 3,60 Meter Länge ist er nur wenig gewachsen.