Wie lange will der US-Konzern General Motors (GM) die Entscheidung über den Verkauf seiner Tochter Opel noch hinauszögern?

Zwei konkrete Übernahmegebote liegen auf dem Tisch. Die Bundesregierung hat sich klar für die Offerte des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna ausgesprochen. Nur GM schweigt. Das Verhalten der Amerikaner ist nicht akzeptabel - schließlich wird hier mit den Gefühlen zigtausend verunsicherter Opel-Beschäftigter gespielt.

Mag sein, dass GM gar kein Interesse mehr daran hat, Opel zu verkaufen. Schließlich würde es für die Amerikaner durchaus Sinn haben, ein starkes Standbein in Europa zu behalten. Der Wandel käme überraschend und wäre für viele Politiker nicht nachvollziehbar, die hier an einer Verkaufslösung mitgearbeitet haben. Hat GM in den vergangenen Monaten nur gezockt? Kann Opel auch als Tochter der Amerikaner überleben? So unvorstellbar es klingen mag: Die Signale aus Detroit lassen sogar diese Variante plausibel erscheinen.