3474 neue Wohnungen sind im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt in Hamburg fertiggestellt worden.

Hamburg. Das waren zwar 375 mehr als ein Jahr zuvor in der Hansestadt, aber das seien viel zu wenige, um die Nachfrage zu decken, warnte Andreas Ibel, Vorsitzender des Landesverbands Nord des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Gebraucht würden 5000 bis 6000 neue Wohnungen, die für Mieter auch erschwinglich seien.

In einer Podiumsdiskussion mit dem Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Dirk Fischer forderte Ibel die Schaffung von besseren Rahmenbedingungen für seine Branche. So könnte zum Beispiel für Bauherren von Mietwohnungen die degressive Abschreibung für das neue Objekt verbessert werden. Mit diesen finanziellen Erleichterungen könnten sich für die Investoren auch Bauvorhaben mit niedrigeren Mieteinnahmen rechnen.

Frank Vierkötter, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes, forderte eine Entbürokratisierung beim Wohnungsbau.

Fischer räumte einen Handlungsbedarf ein - nicht nur im Neubau, sondern auch in der Sanierung von Wohnungen. Allerdings verwies er auf große regionale Unterschiede. "Während die Nachfrage in Ballungsräumen wie Hamburg steigt, sinkt sie in anderen Bundesländern", sagte er. Auch deshalb habe sich der von den Bundesländern dominierte Bundesrat gegen eine Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten ausgesprochen.

Auch bundesweit geht die Zahl neu errichteter Wohnungen stetig zurück. So wurden im vergangenen Jahr in Deutschland nur noch 176 000 neue Wohnungen errichtet, im Boomjahr 1995 waren es noch 603 000.

Der norddeutsche Ableger des BFW zählt 200 Mitglieder mit 3600 Arbeitsplätzen. Bundesweit beschäftigt die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft mit 3,8 Millionen Menschen laut Ibel zehn Prozent aller Werktätigen. Der Umsatz der Branche betrage 390 Milliarden Euro und habe damit einen Anteil von 18,9 Prozent an der gesamten Wirtschaft.