Die Deutschen lassen sich ihre Brötchen weiter schmecken. Jeder Bundesbürger habe im zurückliegenden Wirtschaftsjahr im Schnitt 84,2 Kilo Brot, Brötchen und Gebäck gegessen, teilte der Verband Deutscher Mühlen gestern in Berlin mit.

Berlin. Damit bleiben die Deutschen ihrem Ruf als Weltmeister im Brotverzehr treu - auch wenn es im Vorjahr 400 Gramm mehr waren.

Der Appetit auf Getreideprodukte stoppte den Umsatzrückgang der Branche aber nicht. Die 617 mittelständisch geprägten Mühlen setzten nur noch 1,8 statt im Vorjahr 2,2 Milliarden Euro um - obwohl die Getreideernte mit 48 bis 50 Millionen Tonnen mengenmäßig gut sei und auf Vorjahresniveau liege. 6,6 Millionen Tonnen Weichweizen und 0,9 Millionen Tonnen Roggen seien zu insgesamt 6,2 Millionen Tonnen Mehl vermahlen worden.

Allerdings sorge das Ende des Getreidepreisbooms für weniger Erlöse. Der Großhandelspreis für eine Tonne Weizen ist von mehr als 300 Euro Anfang 2008 auf derzeit rund 140 Euro gesunken. Die Mehlpreise im Supermarkt seien wegen langfristiger Verträge noch konstant geblieben. Rechtzeitig vor Weihnachten soll die Preissenkung an die Verbraucher weitergegeben werden, hieß es. Billiger werden für die Kunden die Kleinpackungen Mehl im Lebensmitteleinzelhandel, so der Verbandsvorstandsvorsitzende Hans-Christoph Erling. Dass Brot und Brötchen in der Bäckerei günstiger würden, bezweifelte er. In der Kalkulation der Bäcker spielte der Mehlpreis eher eine geringere Rolle im Vergleich etwa zu Personalkosten.