Die Gläubiger der insolventen Wadan-Werften haben den Weg frei gemacht für eine Rettung des Unternehmens. Sie stimmten gestern Abend grundsätzlich dem Verkauf der Wadan-Werften an den russischen Investor Igor Jussufow zu, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters Marc Odebrecht der Nachrichtenagentur AP sagte. Zuvor hatte bereits die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern den Verkauf gebilligt.

Das Bundesland gehört mit Krediten in Höhe von mehr als 35 Millionen Euro zu den Hauptgläubigern des zahlungsunfähigen Unternehmens. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte im Anschluss an die Entscheidung des Landeskabinetts: "Wichtig war für uns vor allem die Rückmeldung vom deutsch-russischen Gipfel, um die notwendige Sicherheit zu erhalten." Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russischen Präsident Dmitri Medwedew hatten sich am Freitag hinter das Projekt gestellt.

Der 53 Jahre alte Investor Jussufow, der auch Mitglied im Aufsichtsrat des Energieriesen Gazprom ist, hatte sich vergangenen Donnerstag mit der Insolvenzverwaltung der Wadan-Werften über einen Verkauf des zahlungsunfähigen Unternehmens geeinigt. Der Kaufpreis soll bei 40 Millionen Euro liegen. Die Zahl der Beschäftigten werde laut Plan von 2500 auf 1600 sinken.

Das Konzept musste von dem Gläubigerausschuss genehmigt werden. In die jetzige Insolvenz sind die Wadan-Werften ebenfalls mit einem Mehrheitseigner aus Russland geraten. Der Fonds FLC West unter Führung von Andrej Burlakow wollte neue Schiffe für die russische Handelsflotte bauen lassen, scheiterte aber in der weltweiten Finanzkrise mit seinem Konzept.

Wadan strebte daraufhin einen Kredit des Bundes an, um die Insolvenz abzuwenden. Die Voraussetzungen dafür konnten aber nicht erfüllt werden. Nach Darstellung des Unternehmens standen Kunden nicht zu ihren Aufträgen.

Mit dem aus Dagestan stammenden Jussufow hofft man nun, in Wismar und Rostock-Warnemünde enge Kontakte zum Staatskonzern Gazprom aufbauen zu können.