Der frühere Chef von BMW und Volkswagen, Bernd Pischetsrieder, gilt laut dem “Spiegel“ als Favorit für den Spitzenposten im Aufsichtsrat des Autozulieferers Continental.

Hamburg. Die Personalie komme offenbar auf Druck von Commerzbank-Chef Martin Blessing zustande, der Pischetsrieder aus dem Aufsichtsrat der Dresdner Bank kenne, schreibt das Nachrichtenmagazin ohne nähere Quellen.

Die Commerzbank ist einer der größten Kreditgeber sowohl für Conti als auch für Großaktionär Schaeffler. Beide Firmen sind hoch verschuldet und hatten vor einigen Tagen einen grundlegenden Umbau der Conti-Spitze beschlossen. Der Schaeffler-Manager Elmar Degenhart löste Karl-Thomas Neumann als Vorstandschef des Automobilzulieferers ab. Damit soll der Machtkampf beendet werden. Als Kompromiss wurde zudem beschlossen, dass Schaeffler-Berater Rolf Koerfer mittelfristig den Posten des Aufsichtsratschefs aufgeben soll.

Pischetsrieder arbeitete von 1973 bis 1999 bei BMW. Die letzten sechs Jahre davon als Vorstandschef. Das mit hohen Schulden einhergehende Engagement bei Rover führte zu seinem Rücktritt. Im April 2002 löste er dann Ferdinand Piëch, der in den Aufsichtsrat wechselte, an der VW-Spitze ab. In der VW-Affäre drängte er auf eine umfassende Aufklärung. Damit soll er sich Piëchs Zorn zugezogen haben. Die Konsequenz: Auf Druck des Aufsichtsrats trat Pischetsrieder Ende 2006 zurück.