Der Vertrag ist unterschriftsreif: Im Bieterkampf um den angeschlagenen Autobauer Opel hat Interessent Magna ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Hamburg. Der österreichisch-kanadische Autozulieferer konnte sich nach zähen Verhandlungen in der Nacht zum Donnerstag mit dem Mutterkonzern General Motors (GM) auf einen unterschriftsreifen Vertrag einigen, wie Magna und GM bestätigten. Diese Einigung bedeutet aber nicht, dass der zweite Bieter, der Finanzinvestor RHJI, aus dem Rennen ist.

General Motors erklärte, die Magna-Gruppe, an der auch die russische Sberbank beteiligt ist, habe GM und der Opel-Taskforce einen nachgebesserten Vertragsentwurf vorgelegt.

"GM wird diese Dokumente in den nächsten Tagen prüfen." Die Taskforce bemühe sich parallel dazu, ein Finanzierungspaket zu schnüren, dem sowohl die Bundesregierung als auch die anderen europäischen Länder mit GM-Standorten zustimmen könnten. Sobald dieser Vorschlag vorliege, werde sich das GM-Direktorium mit den Angeboten für Opel befassen.

"Ich freue mich sehr über die Einigung. Denn Opel und die Händler brauchen Planungssicherheit", sagte Kurt Kröger, Gesellschafter beim weltgrößten Opel-Händler Dello, dem Abendblatt. Laut Kröger geht es nun bei weiteren Gespräche zwischen GM und Magna im Wesentlichen um Kleinigkeiten. "Der Rest ist Formsache", sagte er.

Nachdem Streitpunkte zwischen GM und Magna weitgehend ausgeräumt sind, will sich die Verhandlungsgruppe von Bund und Ländern kommende Woche treffen. Denn der neue Opel-Konzern will Staatshilfen beantragen. "Die Taskforce wird sich am Montag mit der Situation beschäftigen", sagte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU). "Unterstützung gibt es nur für Magna", betonte er. Aus Sicht von Reinholz steht das "bei RHJI nicht zur Debatte". Darüber gebe es inzwischen Konsens auch mit dem Bund.

Reinholz geht davon aus, dass sich die Entscheidung zu Opel noch einige Wochen hinziehen kann. Nach der Einigung auf Eckpunkte müsste eine Regelung "noch ihren Feinschliff erhalten". Der Wirtschaftsminister erwartet, dass die Übernahme von Opel nicht vor Ende September, Anfang Oktober unter Dach und Fach sein wird.

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