Escada, die ehemals größte Damenmodemarke der Welt, will noch in dieser Woche einen Insolvenzantrag stellen.

Das kündigte das Unternehmen gestern am späten Abend in einer Adhoc-Mitteilung an, nachdem ein Umtauschangebot an die Gläubiger gescheitert war. 2300 Mitarbeiter sind betroffen. Lediglich 46 Prozent der Gläubiger hätten das Umtauschangebot für eine Anleihe angenommen, teilte das Unternehmen mit. Für eine Abwendung der Insolvenz wäre eine Quote von mindestens 80 Prozent nötig gewesen. Der Umtausch der Anleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Euro wäre der letzte noch fehlende, aber unverzichtbare Baustein in einem Rettungskonzept für das schwer angeschlagene Modeunternehmen gewesen. Dabei sollten die Gläubiger für 1000 Euro der alten Anleihe neue Schuldverschreibungen und eine Barzahlung mit einem Wert von zusammen 400 Euro sowie zehn Aktien des Konzerns erhalten.

Escada ist bereits seit Längerem in einer Schieflage. Im vergangenen Geschäftsjahr, das im Oktober 2008 endete, verlor der Konzern 70 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr dieses Geschäftsjahres war der Umsatz bei Escada um weitere 16 Prozent auf 248 Millionen Euro gesunken, der Verlust erhöhte sich auf 91,7 Millionen Euro nach acht Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Seit dem Geschäftsjahr 2000/2001 ist ein Drittel des Umsatzes weggebrochen. Jüngst musste Escada auch seine Tochterfirma Primera mit all ihren Marken verkaufen. Der Niedergang des Konzerns war sowohl eine Folge hausgemachter Probleme wie häufige Führungswechsel, Missmanagement und Kollektionen, die am Markt floppten, als auch ein Ergebnis der allgemeinen Branchenflaute.