Für die Rettung der angeschlagenen Reederei Hapag-Lloyd soll der Staat noch größere Bürgschaften geben als geplant.

Hamburg. Das Hamburger Unternehmen benötigt einen Großkredit, für den der Steuerzahler jetzt bis zu 1,2 Milliarden Euro (ursprünglich vorgesehen waren eine Milliarde) haften soll. Grund für die Erhöhung sei, dass Firmen beim Wirtschaftsministerium nur einen einzigen Antrag auf Staatsbürgschaften des Deutschlandfonds stellen dürfen, erfuhr das Abendblatt aus Unternehmenskreisen. Die Eigentümer wollten "auf Nummer sicher gehen".

Auf Hamburg kommt eine Bürgschaftssumme von bis zu 460 Millionen Euro zu. Jeweils die Hälfte einer Bürgschaft entfällt laut den Statuten des Deutschlandfonds auf den Bund und das betroffene Bundesland. In der Regel werden maximal 80 Prozent der Antragssumme verbürgt.

Als Miteigner von Hapag-Lloyd hat Hamburg bereits 556 Millionen Euro investiert. 100 Millionen Euro einer Kapitalerhöhung werden wohl noch fällig. Neben der HSH Nordbank entwickelt sich Hapag-Lloyd für die Stadt zu einem zweiten Fass ohne Boden. Die Lasten, die Hamburg für Hapag und HSH bislang tragen muss, umfassen bereits rund drei Viertel des städtischen Haushalts von 10,7 Milliarden Euro.