In den erbitterten Machtkampf um den Continental-Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann schalten sich nun auch die Mitarbeiter des Autozulieferers ein. Die Belegschaft kämpft für den Verbleib ihres Chefs.

Hannover. Das Vorgehen des Großaktionärs Schaeffler, der Neumann stürzen will, sei "im höchsten Maße" befremdlich und ungerechtfertigt, heißt es in einem Brief der Conti-Führungskräfte an die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat. Der Machtkampf schade Conti. "Wir wissen, dass einige Kunden Überlegungen anstellen, zu unseren Wettbewerbern zu wechseln." Die Führungskräfte vertrauten Neumann "ohne Wenn und Aber".

Die Beschäftigten starteten zudem eine Unterschriftenaktion für den Verbleib Neumanns. Der Betriebsrat forderte den umstrittenen Conti-Aufsichtsratschef Rolf Koerfer, einen Schaeffler-Berater, zum Rücktritt auf. Bei einer dramatischen Sitzung des Conti-Aufsichtsrats hatten die Arbeitnehmervertreter vor einer Woche einen Sturz Neumanns verhindert. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit kam nicht zustande. Beim nächsten Aufsichtsratstreffen am 12. August würde allerdings eine einfache Mehrheit für die Ablösung Neumanns ausreichen - und Koerfer hat bei einem Patt ein Doppelstimmrecht.