Peter Löscher ist der Topverdiener unter den 30 Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen.

Frankfurt/Main. Der Siemens-Chef erhielt im vergangenen Jahr 8,5 Millionen Euro und kassierte damit mehr als Wolfgang Reitzle (Linde) und Jürgen Großmann (RWE) auf den Plätzen zwei und drei (siehe Tabelle).

Insgesamt mussten die Manager im Krisenjahr 2008 aber teils deutliche Gehaltseinbußen hinnehmen. Alle DAX-Vorstände zusammen kamen auf 440,6 Millionen Euro, 2007 waren es noch 583,2 Millionen Euro, teilte die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) gestern in Frankfurt am Main mit. "Man merkt hier schon ganz klar die Anpassung an die schwierige wirtschaftliche Situation der Unternehmen", sagte SdK-Vorstand Daniel Bauer. Er kritisierte, dass zehn Konzerne sogar höhere Bezüge auszahlten. Dies passe nicht zur wirtschaftlichen Lage.

Im Durchschnitt sanken die Vorstandsgehälter auf das Niveau von 2005. Im Schnitt verdiente ein Vorstandsvorsitzenden etwa 23 Prozent weniger, und zwar 3,8 Millionen. Ein einfaches Vorstandsmitglied erhielt 2,1 Millionen Euro (minus 20 Prozent). Zu den Verlierern gehören übrigens die Banker. Commerzbank-Chef Martin Blessing war mit 617 000 Euro das Schlusslicht der DAX-Vorstandsvorsitzenden. Bei dem nun teilverstaatlichten Institut waren nach Finanzspritzen des Bundes die Gehälter gedeckelt. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der 2007 knapp14 Millionen Euro bezogen hatte und damit Primus war, fiel auf 1,4 Millionen Euro. Das lag daran, dass die Vorstände der größten deutschen Privatbank 2008 auf ihre Boni verzichtet hatten.