Der Aufsichtsrat der Containersparte der Hamburger Hafen und Lagerhaus AG (HHLA) wird heute dem Verkauf von 25,1 Prozent am Terminal Altenwerder zustimmen. Das gilt nach Informationen des Abendblatts als sicher.

Hamburg. Den Anteil von Hapag-Lloyd werden dabei - wie berichtet - drei Partner aus dem Eignerkonsortium Albert Ballin übernehmen. Der Reisekonzern TUI, die Stadt Hamburg und die Versicherung Signal Iduna zahlen dafür 315 Millionen Euro, mit denen die Zukunft der Hamburger Traditionsreederei zunächst abgesichert wird.

Bisher teilten sich die HHLA als Mehrheitseigener des Terminals und Hapag-Lloyd den Gewinn nicht im Verhältnis ihrer Beteiligungen, sondern zu gleichen Teilen. Dieses soll auch künftig für die neue Gesellschaft gelten, die die drei Eigner für das Terminal gegründet haben.

Doch diese "disquotale Verteilung" hätte nach dem Verkauf des Anteils nach den bisherigen Vereinbarungen entfallen können. Die Folge: Die HHLA hätte künftig einen höheren Gewinnanteil erhalten, der ihrem größeren Anteil von 74,9 Prozent entspricht.

Genau um diesen Punkt soll es nach Informationen des Abendblatts einen heftigen Streit zwischen Finanzsenator Michael Freytag (CDU) und dem Vorstandschef der HHLA, Klaus-Dieter Peters, gegeben haben. Freytag bestand darauf, die Bedingungen für die neuen Eigentümer unverändert zu lassen. Dies soll Peters zunächst abgelehnt und später sogar kurzfristig seinen Rücktritt angeboten haben.

Jetzt verzichtet die HHLA, an der die Stadt mit 70 Prozent beteiligt ist, weiter auf einen höheren Gewinnanteil. An der Verteilung ändert sich nichts. Weder die Finanzbehörde noch HHLA-Sprecher Florian Marten wollten sich jedoch gestern zu den Gesprächen äußern.

Vorgesehen ist derzeit, dass Hapag-Lloyd die Terminalbeteiligung wieder zurücknimmt, sobald sich die wirtschaftliche Entwicklung wieder gebessert hat. Die TUI kann zudem darauf bestehen, dass die Stadt Anfang 2011 insgesamt 25 Millionen Euro des von der TUI übernommenen Kaufpreises ablöst. Der Reisekonzern hatte insgesamt 215 Millionen Euro der 315 Millionen Euro bezahlt und hält so 68 Prozent an der neuen Terminalgesellschaft. Bei einem neuerlichen Verkauf von Terminalanteilen hätte die HHLA weiterhin ein Vorkaufsrecht.