Die Rabatte der Autohersteller sind im Juli in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Unter Einrechnung der Abwrackprämie stieg der Spitzenrabatt auf 57,9 Prozent, berichtete am Freitag der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in seiner neuesten Rabattstudie. Im Juni lag der höchste Rabatt noch bei 51,3 Prozent. Bundesweit wurden insgesamt 348 Rabattaktionen ausgewertet.

Duisburg. "Die Rabattspirale hat damit immer noch nicht ihre Spitze gefunden und dreht sich kräftig weiter", sagte der Professor für Automobilwirtschaft der Universität Duisburg-Essen. Dudenhöffer rechnet vor dem Hintergrund noch freier Kapazitäten bei der Abwrackprämie damit, dass die Hersteller "die Rabatte noch weiter ankurbeln, um die Endrallye bei der Abwrackprämie zu gewinnen".

Die Rabattspitze wurde für einen Nissan Micra errechnet. Er wurde unter Einberechnung von Abwrackprämie und Rabatt für 6500 Euro angeboten - und damit 57,9 Prozent unter dem normalen Neupreis. Des Weiteren gab es 18 Angebote mit mindestens 40 Prozent Nachlass. 64 Modelle wurden der Studie zufolge mit 30 bis 40 Prozent Rabatt angeboten.

Dabei handelt es sich in beiden Kategorien keineswegs um Auslaufmodelle, sondern häufig um aktuelle Massenmodelle. Dazu zählten der neue VW Golf, Ford Fiesta oder Smart ForTwo. Für weitere 115 Modelle gewährten die Händler einschließlich Abwrackprämie zwischen 20 und 30 Prozent Rabatt, so Dudenhöffer weiter. Der Autoexperte bezeichnete die Rabattschlacht als "desaströs" und rechnet mit negativen Folgen für die Zukunft. "Der deutsche Automarkt wird sich im Jahr 2010 und 2011 von diesem Rabattniveau nicht mehr erholen."