Der Hamburger Hersteller von Gabelstaplern und Hubfahrzeugen streicht weitere 650 Stellen, davon sind 260 Jobs im Werk Norderstedt betroffen.

Hamburg. Jungheinrich streicht weitere 650 Stellen, 500 davon in Deutschland. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Zu Jahresbeginn war bereits die Streichung von 700 Stellen, davon 300 im Inland, angekündigt worden. Betroffen von der neuen Ankündigung sind 260 Stellen im Werk Norderstedt und 240 im bayerischen Moosburg, zudem Arbeitsplätze im Vertrieb.

Der nach Toyota und Kion weltweit drittgrößte Hersteller von Gabelstaplern leidet massiv unter der Wirtschaftskrise. Das weltweite Marktvolumen für die sogenannten Flurförderzeuge sei um rund 50 Prozent weggebrochen. Vor dem zweiten Halbjahr 2010 sei nicht mit einer Belebung dieses Marktes zu rechnen, teilte Jungheinrich mit.

Weltweit beschäftigt Jungheinrich rund 10.000 Mitarbeiter, davon etwa 5000 in Deutschland. Die Zahl 500 sei eine "Verhandlungsgrundlage" für die bevorstehenden Gespräche mit dem Betriebsrat, sagte Jungheinrich-Sprecher Markus Piazza dem Abendblatt: "Das bedeutet, dass nicht unbedingt 500 Stellen wegfallen, sondern die Kosten im Umfang von 500 Stellen gesenkt werden müssen." Verhandelt werde bis zum Herbst über Abfindungs- und Vorruhestandsregelungen, aber auch über die Streichung von außertariflichen Zulagen und Leistungen. "Die Zahl der Stellen kann deshalb am Ende geringer ausfallen", sagte Piazza.

Für das erste Halbjahr 2009 erwartet das Unternehmen einen operativen Verlust von rund 15 Millionen Euro, gegenüber einem Gewinn von 63,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2008. Zum Jahresende hin werde sich das operative Ergebnis noch einmal deutlich verschlechtern, hieß es. Erwartet werde ein Verlust "im hohen zweistelligen Millionenbereich".