Die finanzielle Lage bei Porsche ist offenbar weitaus ernster als bislang bekannt. Den Sportwagenbauer drücke eine Schuldenlast von rund 14 Milliarden Euro, berichten “Spiegel“ und “Focus“ am Wochenende übereinstimmend.

Stuttgart. Bekannt waren bislang zehn Milliarden Euro. Ein Porsche-Sprecher bestätigte die neuen Zahlen nicht.

Nach Angaben aus Bankenkreisen müssen zu den Kreditschulden noch weitere Anleihen hinzugezählt werden, die das Unternehmen herausgegeben habe, berichtet der "Spiegel". Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann habe Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche in einem vertraulichen Gespräch auf die schwierige finanzielle Lage hingewiesen. Die Familien kämen um eine Kapitalerhöhung nicht herum, habe Ackermann gesagt. Sie müssten sehr schnell eigenes Kapital ins Unternehmen stecken.

Unterdessen verteidigte der vergangene Woche zurückgetretene Porsche-Chef Wendelin Wiedeking seine Bilanz bei dem Sportwagenbauer. Was er letztlich erreicht habe, wäre ihm 1992 "nicht einmal im Traum eingefallen. Ich habe 17 Jahre lang mit vollem Einsatz meine Arbeit gemacht", sagte Wiedeking der "Bild am Sonntag". Er hätte sich aber "natürlich einen anderen Abgang gewünscht, da bin ich ganz offen."

Im Streit um das VW-Gesetz zeichnet sich wiederum eine Lösung ab. Dabei soll der Einfluss des Landes Niedersachsen bei VW in jedem Fall gewahrt bleiben. Das Land soll unabhängig von entsprechenden Gesetzesänderungen zwei Vertreter in den Aufsichtsrat von VW schicken können. Zudem soll die Sperrminorität des Landes von 20 Prozent festgeschrieben werden.

Diese Punkte sollen auf der Hauptversammlung im Oktober bestätigt werden. Darauf hätten sich die Familien Porsche/Piëch und der Landeschef Christian Wulff verständigt, hieß es aus der niedersächsischen Staatskanzlei.