Für Daniela Nilsson (22) begann der Start ins Berufsleben vielversprechend. Direkt nach ihrem Realschulabschluss fing sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau bei Aldi an.

"Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht", sagt sie. "Das war echt mein Traumjob." Doch dann wurde Daniela schwanger, brachte ihr Kind kurz vor Ausbildungsende zur Welt. "Bestimmt haben sie mich deshalb nicht übernommen", sagt sie. Daniela wurde arbeitslos - und wieder schwanger. Als die Beziehung zu dem Vater ihrer Kinder zerbrach, fand sie weder einen Arbeitsplatz noch eine Wohnung. Nach langem Suchen zog sie in ein Wohnheim, ließ ihre Kinder beim Vater. "Überall heißt es, wir haben keine Stellen frei; das steht mir bis hier", sagt sie und zeichnet mit ihrer Hand eine Luftlinie über ihrem Kopf. Jetzt absolviert sie eine Weiterbildung an der Grone-Schule. Dabei will sie einfach nur weg. "Weg vom Arbeitsamt, von Grone, von allem", sagt sie. "Endlich Geld verdienen." Heute hat sie ein Vorstellungsgespräch: als Telefonistin bei einem Callcenter.