Kurz vor Abgabe der Gebote für Opel ist das Rennen um den Rüsselsheimer Autobauer nach Aussage von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg weiter offen.

Frankfurt. Eine Entscheidung für den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna sei noch nicht gefallen, sagte der CSU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er warnte vor einer Festlegung der Bundesregierung auf Magna als Retter für den angeschlagenen Autobauer. "Es ist ein ganz normaler Prozess, dass Gespräche mit mehreren Bietern geführt werden."

Der einstige Opel-Mutterkonzern General Motors hat den Interessenten, zu denen neben Magna der Finanzinvestor RHJ sowie der chinesische Hersteller BAIC zählen, für die Abgabe ihrer Gebote eine Frist bis Montagabend gesetzt. GM will dann bereits Anfang der Woche einen Favoriten auswählen. In der letzten Juliwoche solle dann dem GM-Aufsichtsgremium und der US-Regierung als GM-Hauptaktionär eine Empfehlung präsentiert werden. Danach soll die deutsche Opel-Treuhandgesellschaft - sie hält die Mehrheit an Opel - über die Konzepte entscheiden.

Laut "Spiegel" hat sich die Bundesregierung auf die Seite Magnas geschlagen, nachdem der Zulieferer jüngst sein Konzept erläutert hatte. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte am Freitag gesagt, die Bundesregierung habe eine "gewisse Präferenz" für Magna. Ernsthafte Chancen werden auch dem Investor RHJ eingeräumt, den Kreisen zufolge GM favorisiert. RHJ will mit 3,8 Milliarden Euro an staatlicher Hilfe auskommen, während Magna 4,5 Milliarden Euro fordere. Die Opel-Belegschaft sowie die Länder fürchten dagegen ein kurzfristiges Engagements RHJs sowie einen möglichen Verkauf von Opel zurück an GM. Eine Rückkaufoption auf Opel für GM lehnte Guttenberg ab. "Das ist mit unseren Vorstellungen nicht vereinbar und darf auch nicht kommen."