Die Beschäftigten der Wadan-Werft kämpfen weiter für das Überleben ihres Arbeitgebers. Rund 800 Mitarbeiter besetzten gestern symbolisch den ganzen Tag über das Betriebsgelände des Schiffbauers in Wismar.

Die Schranke zur Werft wurde mit einer dicken Kette gesichert. "Sollte keine Perspektive für die Wadan-Werften erkennbar sein, gibt es Werftbesetzungen", kündigte die Betriebsratsvorsitzende Ines Scheel an. Wir wollen uns nicht wie Hunde vom Hof jagen lassen." Spätestens mit Auslaufen des Insolvenzausfallgeldes am 1. August würde die Werft dauerhaft bestreikt.

Der seit Juni insolvente Schiffbauer hat derzeit keine sicheren Aufträge mehr in seinen Büchern stehen. Gleichzeitig wollen die Beschäftigten zwei bestellte Großfähren für die schwedische Reederei Stena-Line weiterbauen, obwohl die Finanzierung derzeit unsicher ist.

Unterdessen haben sich gestern Hoffnungen auf neue Aufträge aus Russland für Wadan vorerst zerschlagen. Bei einem Spitzengespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew wurden keine Schiffbaubestellungen angekündigt, wie der russische Eigentümer Andrej Burlakow ursprünglich avisiert hatte.