Kriminelle haben beim Geldfälschen eine neue Vorliebe: Sie setzen vor allem auf 50-Euro- und 20-Euro-Scheine. “Diese Scheine fügen sich deutlich unauffälliger in den Geldstrom als große Noten“, begründet eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) den Trend. Während 100er- und 200er-Noten an den Kassen in der Regel gründlicher geprüft würden, gingen kleinere Scheine oft unkontrolliert durch.

Frankfurt/Hamburg. Insgesamt kletterte die Zahl falscher Euro-Scheine im ersten Halbjahr auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002. 413 000 Blüten wurden europaweit aus dem Verkehr gezogen - und damit rund 17 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2008, berichtete gestern die Europäische Zentralbank (EZB). Zum Vergleich: Insgesamt sind rund 12,5 Milliarden Euro-Banknoten im Umlauf. In Deutschland stieg die Zahl der gefälschten Banknoten um 17 Prozent auf 24 344 Stück, der dahinterstehende Wert sank jedoch von 1,7 Millionen auf 1,6 Millionen Euro, da mehr kleinere Scheine gefälscht wurden.

Am häufigsten wurden europaweit 50-Euro-Banknoten in Umlauf gebracht, gefolgt von 20-Euro-Scheinen. Auch in Hamburg war der 50er-Schein mit 36 Prozent Anteil die meistgefälschte Note, gefolgt vom 100er-Schein mit 27 Prozent, dem 20er mit 16 Prozent und dem 200er mit 13 Prozent, sagte Polizeisprecher Ralf Meyer dem Abendblatt. Nur ein Prozent der entdeckten Fälschungen entfielen auf den Zehn-Euro-Schein, falsche Fünfer wurden nicht entdeckt. Auch die Zahl der gefälschten Münzen sank bundesweit um 15 Prozent auf 32 868 Stück. Davon waren die meisten Zwei-Euro-Münzen.