Seine liebsten Freizeitbeschäftigungen - Oper und Golf - hat Josef K a t z e r (53) für die kommenden Monate erst einmal gestrichen.

Im Augenblick ist Hamburgs Handwerkskammer-Präsident nämlich von morgens bis abends in den Mitgliedsbetrieben unterwegs und müht sich, auf die Gefahren der Wirtschaftskrise hinzuweisen. "Viele Chefs vernachlässigen die Vorsorge, weil es ihnen jetzt noch vergleichsweise gut geht", mahnt der oberste Handwerker der Hansestadt.

In seinem eigenen Gebäudereinigungskonzern ist Katzer zumindest in Deutschland bislang noch ohne Stellenstreichungen ausgekommen. Gelernt hat der gebürtige Hamburger, der bei seinem Stiefvater auf Sylt aufwuchs, sein Handwerk von der Pike auf. Als junger Mann putzte er tagsüber die Fenster bei Philips und besuchte spätnachmittags das Abendgymnasium, um sich weiterzubilden. Später übernahm Katzer den elterlichen Betrieb, den er zu einem Unternehmen mit gut 900 Beschäftigten ausbaute.

Genaue Planung und Organisation spielen für den Chef eine große Rolle. Daher hat er mit seinem 25 Jahre alten Sohn auch schon heute die Unternehmensnachfolge für das Jahr 2018 geregelt. "Spätestens dann kann ich wieder Golf spielen", sagt Katzer. "Jetzt habe ich gerade mal die Platzreife."