Das Deutschland-Geschäft des Software-Riesen Microsoft wird im internationalen Vergleich der einzelnen Regionen des Unternehmens immer wichtiger.

"Wir haben in der vergangenen Woche Großbritannien überholt und liegen jetzt nach dem Umsatz gerechnet auf Platz drei weltweit hinter den USA und Japan", sagte Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Nach dem weltweiten Start der Suchmaschine Bing ist Berg optimistisch, Google in diesem Bereich Konkurrenz machen zu können. Microsoft gibt derzeit bei einem Umsatz von 60 Milliarden Dollar weltweit 9,5 Milliarden Dollar für Entwicklungsarbeiten aus.

"Insgesamt steht die Technologie bei den Suchmaschinen noch am Anfang", sagte Berg. So erhalte man immer ungenauere Ergebnisse, je mehr Worte man in die vorhandenen Programme eintippe. Zudem seien 25 Prozent aller Anfragen nicht erfolgreich und bei etwa 50 Prozent müsse länger als zehn Minuten gesucht werden. Im Microsoft-Entwicklungslabor in München solle nun "mehr Intelligenz" in die neue Suchmaschine Bing programmiert werden. Dazu gehörten Lösungen für Probleme in der deutschen Sprache, der Jugendschutz und weitere Service-Angebote für Deutschland. "Wir haben uns für einen weltweiten Start von Bing entschlossen und passen die Details nun im Anschluss an", sagte Berg. Der Microsoft-Manager schätzt das Werbeaufkommen im Internet auf 60 Milliarden Dollar pro Jahr.

Im kommenden Jahr soll zudem die mit einer Kamera versehene Spielekonsole X-Box auf den Markt kommen. Bei dem Projekt Natal geht es darum, Computerspiele über Gestik und Mimik der bedienenden Person zu steuern. "Künftig", so Berg, "könnten alle Personal-Computer über Kamera-Systeme bedient werden, die sowohl den Nutzer als auch dessen Körpersprache erkennen."