Licht am Ende des Tunnels: Die Weltwirtschaft erholt sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) rascher als erwartet. Nach einem Schrumpfen der globalen Wirtschaft in diesem Jahr um 1,4 Prozent rechnet der IWF bereits im nächsten Jahr mit einem weltweiten Wachstum von 2,5 Prozent.

Washington. "Das Schlimmste liegt hinter uns, der Aufschwung kommt", sagte der IWF-Chefökonom Olivier Blanchard gestern. Allerdings warnte er auch: "Noch ist der Aufschwung zerbrechlich." Die Risiken seien nach wie vor erheblich. Oberste politische Priorität habe weiterhin die Stabilisierung der Finanzmärkte.

Deutlich schlechter als für die gesamte Weltwirtschaft sieht es allerdings für die Eurozone und für Deutschland aus. In Deutschland schrumpft die Wirtschaft dieses Jahr dem IWF zufolge um 6,2 Prozent. Für nächstes Jahr wird ein Minus von 0,6 Prozent erwartet, heißt es im neuesten IWF-Konjunkturbericht. Damit liegen die Prognosen für Deutschland spürbar unter dem Durchschnitt in Europa. Für die Eurozone erwartet der IWF ein Minus von 4,8 Prozent in diesem Jahr und minus 0,3 Prozent im Jahr 2010. Innerhalb der Eurozone gebe es "wenig Anzeichen einer Stabilisierung", die Erholung falle hier daher langsamer aus. Für die USA erwarten die Experten für 2009 einen Rückgang von 2,6 und für 2010 ein Wachstum von 0,8 Prozent.

Erstmals seit Beginn der Krise 2007 korrigieren die Konjunkturexperten ihre Prognosen deutlich nach oben: Noch im April hatte der IWF ein globales Wachstum von lediglich 1,9 Prozent für 2010 vorausgesagt.

Eindeutige Motoren der Erholung sind China und Indien, wo es bereits 2009 wieder deutlich aufwärts geht, sagte Blanchard. "Die globale Wirtschaft beginnt sich aus einer seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellosen Rezession zu bewegen", heißt es in dem Konjunkturbericht. Allerdings verlaufe die Stabilisierung "uneinheitlich und schleppend", heißt es.