Nach der Schmiergeld-Affäre im Nutzfahrzeuggeschäft von MAN ist auch die ehemalige Tochter Ferrostaal ins Visier der Ermittler geraten.

Hamburg. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München bestätigte gestern Razzien, darunter in zwei Niederlassungen von Ferrostaal. Betroffen gewesen seien aber verschiedene Firmen in Hamburg, Essen, Geisenheim und Cuxhaven sowie die Privatwohnungen von Beschuldigten. "In diesem Zusammenhang sind drei Haftbefehle vollzogen worden."

Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks geht es um den Verdacht auf Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehr als 15 Millionen Euro, die seit 2005 geflossen sein sollen. Das Geld soll unter anderem an zwei Manager der Hamburger Bergungsreederei Harms gegangen sein, die im Gegenzug dafür acht Hochseeschlepper bei der Mützelfeldwerft bestellt haben sollen. An der Cuxhavener Mützelfeldwerft ist die Ex-MAN-Tochter Ferrostaal mit 40 Prozent beteiligt. MAN selbst hält an dem Projektentwickler Ferrostaal wiederum noch 30 Prozent der Anteile. Harms wollte sich gestern dazu nicht äußern.