Im Abendblatt-Interview spricht Siemens-Vorstand Peter Y. Solmssen über Korruption und die Bewältigung der Schmiergeld-Affäre.

Hamburg. Zwar hat der Siemens-Konzern die Schmiergeldaffäre für abgeschlossen erklärt, doch werden immer noch neue Fälle bekannt. So ermittelt nun Berichten zufolge die Münchner Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Griechenland-Landeschef wegen des Verdachts der Bestechung.

Es soll dabei um Aufträge der nationalen Telefongesellschaft gehen. Firmensprecher bestätigten zudem Hausdurchsuchungen in Österreich. Auch intern beschäftigt man sich weiter mit den Vorgängen: Der Siemens-Aufsichtsrat fordert Schadenersatz von elf ehemaligen Mitgliedern des früheren Zentralvorstands.

Kurz nach seinem Amtsantritt als Konzernchef holte Peter Löscher im Oktober 2007 den Amerikaner Peter Y. Solmssen in den Vorstand. Der 54 Jahre alte Jurist war zuvor Top-Manager in der Medizintechniksparte des Konkurrenten General Electric. Bei Siemens ist Solmssen verantwortlich für den Bereich "Compliance", der sicherstellen soll, dass Verhaltensmaßregeln, Gesetze und Richtlinien eingehalten werden. Das Abendblatt sprach mit Solmssen über die Bewältigung des Skandals.