Die Preise für Waren des täglichen Bedarfs fallen einer Studie zufolge bundesweit in Rekordtempo. Das fanden Forscher der Universität Fribourg heraus.

Berlin. Die 50 meistgekauften Güter wie Milch, Obst, Schokolade und Benzin kosteten zur Jahresmitte drei Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Forschungszentrum für Wirtschaftsstatistik der Schweizer Universität Fribourg herausfand. "In Deutschland bröckeln die Preise auf breiter Front - und so schnell wie noch nie", sagte Statistikprofessor Hans Wolfgang Brachinger.

Seit 1996, als dieser Portemonnaie-Index erstmals berechnet wurde, seien die Preise für die meistgekauften Güter im Schnitt hingegen um 2,5 Prozent pro Jahr gestiegen. Der aktuelle Rückgang erkläre, warum der private Konsum trotz der schwersten Rezession der Nachkriegszeit gewachsen sei. "Die Deutschen spüren bei ihren täglichen Einkäufen eine Entlastung", sagte Brachinger. Das mache sich besonders bei Gering- und Durchschnittsverdienern bemerkbar, da sie einen besonders hohen Anteil ihres Einkommens für Waren des täglichen Bedarfs ausgäben. "Die Sparneigung nimmt deshalb ab."

Brachinger ermittelte auch bei den 50 am seltensten gekauften Gütern - dazu zählen unter anderem Fernseher, Skier, Camcorder und Pkw-Reifen - einen Preisrückgang. Er fiel mit 0,7 Prozent aber geringer aus als im langjährigen Durchschnitt.