Geschmunzelt wird auch in der Krise, da ist sich der Designer Florian Berger an seinem Messestand sicher.

Der Hamburger ist einer von diesen Typen, die Seife zu Pistolen schnitzen oder Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama als Teebeutel in heißes Wasser tauchen - und damit Geld verdienen wollen. Schärfer als in den Vorjahren stellt sich auf der heute beginnenden Konsumgütermesse Tendence in Frankfurt die Frage, wie man Dinge ans Publikum bringt, die niemand braucht.

Humor ist eine Antwort, die Berger als kreativer Kopf von Donkey Products gibt. Das kleine Unternehmen mit Sitz im Eppendorfer Weg entwickelt und gestaltet nach eigenen Angaben "originelle und humorvolle" Produkte. Donkey Products will vor allem jungen Designern bei der Umsetzung ihrer Ideen helfen - produziert aber auch selbst.

Im Gegensatz zu Donkey Products fehlt es vielen Unternehmen aber offensichtlich an kreativen Ideen. So kommen auf die Messe Tendence 2009 knapp 30 Prozent weniger Firmen als noch vor einem Jahr - und auch die vermietete Fläche ist deutlich zurückgegangen. Vor allem der Sektor Küche und Tisch hat eine steile Talfahrt hinter sich, die sich in spektakulären Insolvenzen wie bei Rosenthal zeigt. Nicht jeder erreicht das rettende Ufer, die Pleitewelle rollt weltweit. "Es ist bitter für uns, wenn sich langjährige Kunden ganz vom Markt verabschieden", sagt Messegeschäftsführer Michael Peters. Sorgen bereitet der Messe auch die zunehmende Verlagerung der Businesskontakte ins Internet und die Sparsamkeit der Einkäufer bei den Reisekosten. Dabei sind sich die Designer auf der Tendence sicher: "Unsere Produkte muss man sehen und anfassen."