Noch ist das mobile Internet keine Alternative zum Festnetzanschluss: In vielen Tarifen finden sich Begrenzungen der Datenmengen und andere Fallen.

Hamburg. Nachdem Aldi mit einer Flatrate für das mobile Internet gestartet ist, hat Vodafone sein vergleichbares Angebot angepasst. Der Telekommunikationskonzern bietet jetzt eine Flatrate für sieben Tage zu 9,95 Euro an. Damit würde der Tagespreis für mobiles Surfen mit dem Notebook mit 1,42 Euro noch unter dem Tarif von Aldi liegen, der 1,99 Euro für 24 Stunden beträgt.

Vodafone bestreitet, mit dem neuen Angebot WebSessions auf Aldi reagiert zu haben. "Wir machen grundsätzlich im Sommer spezielle Angebote für unsere Kunden", sagt Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken dem Abendblatt. "Wir wollen mit diesen Angeboten auch das Nutzerverhalten erforschen." Günstigere Tarife sollen sie locken. Bisher kostete eine Stunde 2,95 Euro und 24 Stunden 4,95 Euro. Im neuen Tarif gibt es zwei Stunden für 1,95 Euro. Das Angebot ist bis Ende August befristet. "Danach kehren wir wieder zu unseren bisherigen Tarifen zurück", sagt Höpken. T-Mobile will an seinen mobilen Internettarifen nichts ändern, wie ein Sprecher sagte.

Für das mobile Internet ist zusätzlich ein Stick erforderlich, der zwischen 30 und 70 Euro kostet. Er wird in das Notebook gesteckt und ermöglicht unabhängig von einer festen Netzverbindung die Verbindung zum Internet. Abgerechnet werden die Kosten über eine Prepaid-Karte (ohne Vertragsbindung), die über ein entsprechendes Guthaben verfügen muss.

Wer regelmäßig mobil mit seinem Notebook ins Internet gehen will, kann inzwischen auch Flatrates nutzen, die für einen ganzen Monat gelten. So bietet Aldi eine 30-Tage-Flatrate für 14,99 Euro an. Bei O2 kostet ein Monat 25 Euro und T-Mobile verlangt für die günstigste Monatsflatrate 24,95 Euro. "Trotz günstiger Tarife ist das mobile Internet noch keine Alternative zu einem festen Internetanschluss", sagt teltarif-Sprecherin Rafaela Tschöp dem Abendblatt. Das Internetportal www.teltarif.de vergleicht Kommunikationstarife.

Während die DSL-Leitung unbegrenzt eine bestimmte Verbindungsgeschwindigkeit und eine echte Flatrate bietet, ist mobiles Surfen noch immer mit zahlreichen Einschränkungen und Fallen behaftet. So wird bei Vodafone die Verbindung gekappt, wenn ein Gigabyte (GB) an Datenvolumen verbraucht ist. Da hilft auch kein Sieben-Tage-Tarif. "Wenn das Datenvolumen vorher aufgebraucht wurde, ist Schluss und es muss ein neuer Tarif gebucht werden", sagt Höpken. Insofern relativiert sich der Preisvorteil zum Aldi-Tarif, denn hier steht ein GB für 24 Stunden und nicht für sieben Tage zur Verfügung. Danach wird die Geschwindigkeit gedrosselt.

"Es ist bei den meisten Anbietern so, dass nach einem GB Datenverbrauch auf Modemgeschwindigkeit, also 64 kBit pro Sekunde, gedrosselt wird", sagt Tschöp. Surfen macht dann keinen Spaß mehr. Auch die Monatsflatrates werden nach einem Datenverbrauch von fünf GB gedrosselt. Dauersurfer kommen also ohne festen Internetanschluss nicht aus.

Einen großen Unterschied macht, ob der Tarif pro Kalendertag wie bei T-Mobile oder pro 24 Stunden wie bei Aldi angeboten wird. "Die Kalendertagmethode hat den Nachteil, dass eine abends gebuchte Flatrate nur noch wenige Stunden bis Mitternacht gültig ist", sagt Tschöp. Eine 24-Stunden-Flatrate könne auch noch am nächsten Tage genutzt werden. Das Vergnügen am mobilen Surfen hängt vor allem von der Geschwindigkeit der Datenübertragung ab. Nicht jeder Standort und nicht jedes Netz bietet die Voraussetzungen für schnelles Surfen.

Wer mit dem Standard HSDPA (siehe Kasten) mobil ins Netz geht, ist mit 7,2 MBit/s in der Spitze sogar schneller als mit DSL unterwegs, wenn nicht zu viele Surfer in der gleichen Funkzelle gleichzeitig unterwegs sind. "Aber dann ist die Datenmenge auch schnell verbraucht", sagt Tschöp.

Aldi nutzt aber das E-Plus-Netz, das kein HSDPA unterstützt. Die Geschwindigkeit liegt dann bei 3,6 MBit/s. "Für Vielnutzer ist das weniger geeignet", sagt Tschöp. Das Netz von T-Mobile hat den Vorteil, dass flächendeckend EDGE im GSM-Netz zur Verfügung steht, sodass Kunden auch außerhalb der mit UMTS versorgten Regionen mit immerhin 260 kBit/s online gehen können.

Das mobile Internet ist damit vor allem für eine zeitweise Nutzung geeignet - etwa im Urlaub. Allerdings muss man dafür in Deutschland bleiben. Denn im Ausland kosten 24 Stunden etwa bei Vodafone 14,95 Euro.