Die Hamburger Wirtschaft schrumpft 2009 um satte sieben Prozent. So prognostiziert es zumindest das renommierte Wirtschaftsinstitut HWWI.

Hamburg. Nun lässt sich über die Voraussagen von Ökonomen seit geraumer Zeit trefflich streiten. Schließlich lagen sie in der jüngsten Vergangenheit - zurückhaltend ausgedrückt - nicht immer richtig mit ihren umfangreichen Zahlenwerken. Trotzdem sollte man die Prognose des HWWI ernst nehmen. Denn sie fußt auf der Erkenntnis, dass Hamburg als große Hafenstadt, die stark vom Export abhängt, besonders schwer von der weltweiten Wirtschaftskrise getroffen wird. An dieser Tatsache kommt niemand vorbei - egal ob Pessimist oder Optimist.

Die Globalisierung, von der Hamburg jahrelang profitiert hat, wird nun zum Problem. Allerdings dürften diese Schwierigkeiten nur von kurzer Dauer sein. Vieles spricht dafür, dass spätestens Ende 2010 die weltweite Konjunktur wieder anzieht. Und genau für diesen Zeitpunkt muss Hamburg gerüstet sein. Die Politik darf deshalb notwendige Investitionen in die Infrastruktur, vor allem in den Hafen, nicht auf die lange Bank schieben.

Geld allein wird aber nicht ausreichen, damit der Hamburger Konjunkturmotor wieder auf Touren kommt. Alle Hamburger müssen an eine Wende zum Besseren glauben, dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Aufbruchstimmung statt Jammerei ist gefragt. Unternehmen sollten investieren, statt zu kapitulieren, Beschäftigte sich noch mehr für ihren Betrieb einsetzen als bisher schon.

Die Wissenschaftler vom HWWI kommen nur ihrer Arbeit nach, wenn sie - basierend auf Zahlen und Daten - Wirtschaftsprognosen aufstellen. Für alle Hamburger sollten diese düsteren Voraussagen Ansporn sein und zu einer Jetzt-erst-recht-Haltung führen. Denn Resignation ist das Letzte, was die Stadt derzeit gebrauchen kann.