80 Mitarbeiter rüsten die Onlineshops von rund 50 000 Kunden aus. 2009 soll der Umsatz um 30 Prozent steigen.

Hamburg. Wilfried Beeck kennt die Computerbranche wie kaum ein anderer. Der Geschäftsführer und Inhaber der Hamburger Internetfirma Epages arbeitet bereits seit über 20 Jahren in diesem Bereich. Sein Unternehmen, das Software für Onlineshops anbietet, hat nicht nur das Platzen der New-Economy-Blase überlebt, es ist in der Krise sogar auf Erfolgskurs.

Epages hat mehr als 50 000 Kunden, die ihre Internetshops mithilfe der Hamburger Software betreiben. Dazu gehören Firmen wie Leonardo, das Dänische Bettenlager oder Quelle. Europaweit ist die Firma nach Angaben von Beeck führend. "Und wir wollen weiter wachsen", sagt der Unternehmer selbstbewusst. Im Jahr 2008 steigerte Epages seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent. "Auch für dieses Jahr ist ein ähnliches Wachstum geplant", so Beeck. Schwarze Zahlen schreibt die Firma seit 2007.

Für die ehrgeizigen Ziele sucht Epages Mitarbeiter. Derzeit sind an den deutschen Standorten in Hamburg und Jena 80 Männer und Frauen beschäftigt. Zudem gibt es Niederlassungen in London, Barcelona und San Francisco. Allein in den vergangenen Monaten wurden bei Epages in Hamburg acht neue Jobs geschaffen. Weitere sieben offene Stellen sollen besetzt werden. "Bis zum Ende des Jahres werden wir wohl ein Team von 100 Leuten haben", sagt Beeck, der derzeit Entwickler, Teamleiter, Onlineredakteure und Marketingspezialisten sucht.

Der Unternehmer ist in der IT-Branche bekannt. Bereits 1987 gründete er Epages, zunächst als Entwicklungsfirma für Apple. 1992 gehörte er zudem zu den Gründern der Firma Intershop, die ebenfalls Software für den Internethandel entwickelt. Epages wurde zu einer Tochter des Unternehmens, das Beeck 1998 erfolgreich an die Börse brachte. 2002 schied der Manager aus dem Intershop-Vorstand aus. "Ich habe dann Epages wieder herausgekauft", sagt Beeck. Seitdem konzentriert er sich mit der Firma auf die Entwicklung und den Vertrieb von Internetshops für kleine und mittelständische Unternehmen.

Aus den Ereignissen Anfang des Jahrtausends hat Beeck seine Lehren gezogen. So vermietet Epages seine Software heute nur noch über Partner wie T-Online oder Strato. "Denn wenn man Software verkauft, erhält man einmal einen Betrag und dann nicht wieder", sagt er. Das sei gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten riskant. "Einen Neukauf von Software überlegt sich jedes Unternehmen in einer solchen Lage genau, eine günstige Miete wird hingegen weiter gezahlt", so Beeck. Und so sieht der Manager die aktuelle Lage auch als Chance. "In der Branche wird es eine Konsolidierung geben", sagt er. "Das bietet uns die Möglichkeit, weitere Marktanteile zu gewinnen."