Wegen der Finanzkrise muss die New-York Hamburger Gummiwaaren Compagnie (NYH) die Produktion von Kämmen aus Naturkautschuk aussetzen.

Hamburg. - Das Unternehmen, das in den vergangenen Monaten Stück für Stück von Harburg nach Lüneburg umgezogen ist, wollte eigentlich am 1. Juli die letzte der verlagerten Produktionsstraßen in Lüneburg anfahren. Doch dazu hätten die Harburger Maschinen durch neue ersetzt werden müssen. Und dazu fehlten die Mittel. Erst wenn Geld dafür da sei, könne die Fertigung der hochwertigen Kämme weitergehen, sagte Vorstand und Miteigentümer Bernd Menzel dem Abendblatt.

Es geht um Maschinen im Gesamtwert von 2,5 Millionen Euro. Trotz einer 60-Prozent-Bürgschaft des Landes wolle derzeit keine Bank einen Kredit gewähren, so Menzel, der sich zuversichtlich zeigt, dass er die Summe nun bis Ende Juli über eine Kapitalerhöhung aufbringen kann.

Kämme aus Plastik und Carbon seien nicht vom Produktionsstopp betroffen. Die Belieferung von Kunden mit Naturkautschukkämmen der Marken Hercules-Sägemann, Matador und Triumph könne zunächst noch aus Lagerbeständen bestritten werden. Die Arbeitsplätze der insgesamt 160 NYH-Mitarbeiter seien aber nicht bedroht. Nach einem schwachen ersten Quartal mit Auftragseinbrüchen um bis zu 50 Prozent und Kurzarbeit seit 1. Juni sei die Insolvenzgefahr inzwischen gebannt, sagte Menzel: "Wir können noch unsere eigenen Wege gehen."

Neben den Kämmen produziert NYH unter anderem Weich- und Hartgummiteile sowie Laminate für die Automobil- und Maschinenbauindustrie.