Sir Richard Branson weiß sehr gut, wie man sich immer wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit bringt.

Perfekt inszenierte Auftritte vor der Kamera sind so etwas wie das Markenzeichnen des britischen Unternehmers und Milliardärs. Der 25. Geburtstag der von ihm gegründeten Fluglinie Virgin Atlantic lieferte gestern den willkommenen Anlass für einen weiteren großen Auftritt - und Branson genoss ihn sichtlich: In der Uniform ein Flugkapitäns jubelte er Hand in Hand mit Supermodel Kate Moss auf der Tragfläche eines Virgin-Jets in die Objektive. Sir Richard hielt zur Feier des Tages aber auch eine gute Nachricht für Airbus bereit. Virgin Atlantic erwirbt zehn Langstreckenmaschinen des Typs A330. Nach Angaben von Airbus hat der Auftrag auf Basis von Listenpreisen einen Wert von gut zwei Milliarden Dollar (1,45 Milliarden Euro). Sechs der Jets sollen direkt von Airbus kommen, vier weitere werden an das Leasingunternehmen AerCap verkauft und dann gemietet. Von 2011 an will Virgin Atlantic die Flugzeuge auf Strecken von London nach Peking, Cancun (Mexiko) und Vancouver (Kanada) einsetzen. Die Flieger sollen mit 270 Passagierplätzen ausgestattet werden.

Virgin Atlantic habe schon mehrfach erfolgreich in Branchenflauten investiert, sagte der Firmengründer: "Jetzt ist die richtige Zeit dafür. Damit helfen wir, Arbeitsplätze zu sichern und die Weltwirtschaft wieder in Gang zu bringen." Das Unternehmen bewältige die Krise besser als die meisten Konkurrenten.

Virgin Atlantic hat 38 Jets, darunter 25 von Airbus, und etwa 9000 Beschäftigte. Bestellt sind unter anderem sechs A380-Riesenflieger. Sir Richard Branson gehören noch 51 Prozent der Firmenanteile. Im Jahr 1999 verkaufte er 49 Prozent an Singapore Airlines.