Das neueste Gerücht um den Guru der Technologiefirma Apple: Steve Jobs soll eine neue Leber bekommen haben. Angeblich wurde er bereits wieder in der Konzernzentrale gesichtet.

New York. Apple-Chef Steve Jobs hat eine neue Leber bekommen. Davon geht das renommierte "Wall Street Journal" aus. Jobs habe sich der Transplantation vor zwei Monaten unterzogen, berichtet die Zeitung. Er solle bis Ende Juni ins Tagesgeschäft zurückkehren. Der 54-jährige Jobs, der als treibende Kraft für die Erfolge des iPhone- und Mac-Herstellers gilt, hatte im Januar eine Auszeit genommen. Er müsse eine Hormonstörung behandeln lassen, durch die er Gewicht verliere, hatte er dazu gesagt.

Möglicherweise werde Jobs in den ersten ein bis zwei Monaten nach seiner Rückkehr auf Empfehlung der Ärzte nur halbtags arbeiten, schreibt das "Wall Street Journal". Der bisher fürs Tagesgeschäft zuständige Apple-Manager Tim Cook, der Jobs während der Auszeit vertritt, könnte eine stärkere Rolle übernehmen und in den Verwaltungsrat berufen werden.

Jobs sei bereits wieder im Apple-Hauptquartier gesehen worden, so die Zeitung. Zuletzt war das neue Modell des iPhone-Handys aber noch ohne ihn vorgestellt worden.

Eine Apple-Sprecherin wiederholte auf Anfrage des Blatts lediglich, dass der Konzernchef wie angekündigt Ende des Monats zurückerwartet werde. Laut "Wall Street Journal" wurde die Operation im US-Bundesstaat Tennessee durchgeführt, in dem die Wartezeiten für eine Spenderleber dort kurz seien.

Über neue Gesundheitsprobleme bei Jobs war bereits seit Juni 2008 spekuliert worden, als bei ihm der deutliche Gewichtsverlust auffiel. Von Apple hieß es zunächst, Jobs' Gesundheit sei seine Privatangelegenheit. Später erklärte Jobs, er leide an einer Hormonstörung. Anfang Januar sagte er zunächst, seine Krankheit sei einfach zu behandeln - kündigte jedoch kurz darauf die Auszeit bis Ende Juni an.

Der Bericht über die Lebertransplantation könnte neue Kritik an der Informationspolitik von Apple zu Jobs' Gesundheit auslösen. Einige Anteilseigner fordern seit Sommer 2008 ausführlichere Angaben, da Jobs von herausragender Bedeutung für das Unternehmen sei.

Schon 2004 wurde Jobs wegen eines Krebstumors an der Bauchspeicheldrüse operiert. Angesichts der Gesundheitsprobleme von Jobs war die Aktie immer wieder eingebrochen. Zuletzt konnte sie sich aber erholen, da das Geschäft von Apple auch während der Abwesenheit des Konzernchefs gut lief. Jobs soll auch vom Krankenbett aus an strategischen Entscheidungen beteiligt gewesen sein.