Die schwer angeschlagene Mittelstandsbank IKB braucht erneut Staatshilfen in Milliardenhöhe.

Frankfurt/Düsseldorf. - Das Institut sei in Gesprächen über weitere staatliche Garantien von rund sieben Milliarden Euro, bestätigten gestern mit der Situation vertraute Personen. Sprecher der Bank und des Bankenrettungsfonds SoFFin wollten sich nicht äußern.

Der Bund hatte der krisengeschüttelten IKB bereits im vergangenen Dezember mit Garantien in Höhe von fünf Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Damit wollte das Institut das Geschäft mit Unternehmenskunden ankurbeln und seine Liquidität sicherstellen.

Nach massiven Fehlspekulationen war die einst solide IKB im Juli 2007 als erste deutsche Bank in den Sog der US-Immobilienkrise geraten. Sie konnte damals nur durch ein zehn Milliarden Euro schweres Rettungspaket ihrer damaligen Hauptaktionärin, der Staatsbank KfW, des Bundes und privater Banken, vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Im vergangenen August wurde die Bank dann vom US-Finanzinvestor Lone Star für gut 100 Millionen Euro übernommen.

Zur Ruhe gekommen war die IKB jedoch nach wie vor nicht. Bereits seit Ausbruch der Krise ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen mehrere frühere Manager der IKB wegen Untreue und des Verdachts der Börsenmanipulation. Vor dem Düsseldorfer Landgericht streitet das angeschlagene Geldinstitut mit Kleinaktionären und institutionellen Anlegern um Forderungen in Millionenhöhe.

Zudem hatte die IKB im März erklärt, sie rechne wegen der Finanzkrise für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 mit einem Verlust von rund 600 Millionen Euro. Vergangenen November hatte das Institut noch einen Fehlbetrag von 400 Millionen Euro prognostiziert.