Ein neues Gesetz der Bundesregierung ist dafür verantwortlich, dass Zigaretten aus dem Automaten spätestens am Jahresende fünf statt vier Euro kosten werden.

Hamburg. - Es sieht vor, dass ein Päckchen künftig mindestens 19 Zigaretten enthalten muss statt bisher 17. Das verteuert laut BAT-Chef Ad Schenk die Schachtel im Einzelhandel von jetzt 4,10 auf 4,60 Euro. In der Automatenpackung für fünf Euro sind je nach Marke ein bis zwei Zigaretten mehr drin. "Wir verdienen an den neuen Packungsgrößen keinen Cent mehr", sagte Schenk. Allerdings hat die Branche Anfang des Monats ihre Preise erstmals seit drei Jahren um 20 bis 30 Cent je Packung erhöht, weil Rohtabak teurer wurde.

Schon vor der Preiserhöhung griffen immer mehr Raucher zu günstigen Produkten. Im ersten Quartal 2009 wuchs der Absatz von Feinschnittprodukten (Dreh- und Stopfzigaretten) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent auf umgerechnet 7,3 Milliarden Zigaretten. Wegen der niedrigeren Tabaksteuer kosten Selbstgedrehte etwa ein Drittel des Preises eines Fabrikzigarette. "Die Steuern für die Feinschnittprodukte sollten schrittweise angehoben werden", sagte Schenk.

Weiterhin groß sei das Problem des Zigarettenschmuggels, der rund vier Milliarden Euro Steuerausfälle verursache und den Schmugglern 500 Millionen Euro Gewinn beschere. "Wenn wir alle in Deutschland illegal vertriebenen Zigaretten zusammenzählen und dieser einer virtuellen Firma zuordnen, so hätte das Unternehmen den zweithöchsten Marktanteil unter den deutschen Herstellern", sagte Schenk. Die russische Marke Jin Ling, die nur für den Schmuggel hergestellt werde, sei mit einem Absatz von 2,5 Milliarden Stück mittlerweile die achtgrößte Marke in Deutschland.

Am legalen Zigarettenmarkt erreichte BAT im ersten Quartal einen Anteil von 24,1 Prozent, und damit 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Marken Lucky Strike und Pall Mall legten noch kräftiger zu. Zahlen für 2008 weist der Konzern für Einzelländer nicht aus. Schenk sagte aber, der deutsche Umsatz lag 2008 etwa auf dem Niveau von 2007 mit 1,72 Milliarden Euro (ohne Tabaksteuern). Der Gewinn war höher als der des Jahres 2007 mit 134 Millionen Euro.