Der Autogigant General Motors (GM) geht mit immer größeren Schritten auf die Insolvenz zu.

Detroit - Tausende Anleihebesitzer erteilten dem Opel-Mutterkonzern eine Abfuhr und verweigerten die Zustimmung zu einer Abfindung. Damit ist eine wesentliche Forderung der US-Regierung nicht erfüllt, die für eine Sanierung des Opel-Mutterkonzerns ohne den Gang zum Konkursgericht Voraussetzung wäre.

Die Regierung von Präsident Barack Obama hält GM mit Notkrediten von inzwischen 19,4 Milliarden Dollar gerade noch geschäftsfähig. Für die erforderliche umfangreiche Restrukturierung wären nach einem Bericht des "Wall Street Journal" aber weitere 50 Milliarden Dollar Staatsgelder nötig. Damit dürfte die US-Regierung wahrscheinlich im Gegenzug bis zu 70 Prozent der GM-Aktien übernehmen.

Weitere 20 Prozent Anteile sind die Gegenleistung für die Zustimmung der Autoarbeitergewerkschaft UAW, auf einen Teil der Ansprüche von 20 Milliarden Dollar für den Gesundheitsfonds der GM-Pensionäre zu verzichten. Die Gewerkschaftsfunktionäre auf Werksebene haben dem Deal schon zugestimmt; die 61 000 Arbeiter müssen noch abstimmen.

Mit zehn Prozent der Unternehmensanteile sollten die Inhaber von GM-Schuldverschreibungen für 27 Milliarden Dollar abgefunden werden, was die Investoren - Banken und Fonds ebenso wie Pensionäre und andere Kleinanleger - mehrheitlich als zu gering zurückwiesen. Nach den bisherigen Plänen, die nun immer wahrscheinlicher vor dem Insolvenzrichter landen, sollten die bisherigen GM-Aktionäre nach der Restrukturierung nur noch ein Prozent der Anteile besitzen.

Präsident Obama hatte dem größten US-Autobauer am 30. März eine Frist von 60 Tagen für einen Sanierungsplan gesetzt. Sein Sprecher Robert Gibbs sagte, GM werde wahrscheinlich seine Anstrengungen fortsetzen, den Gang zum Konkursgericht zu vermeiden.